Entzündliche Parodontal-Erkrankungen
Im gesunden Zustand sieht der Faserapparat des Zahnfleisches (die befestigte keratinisierte Gingiva) an der Oberfläche aus wie eine Orangenhaut aus. Erstes deutliches Entzündungszeichen ist, wenn sich das Zahnfleisch optisch verändert und zu bluten beginnt. Plaque sieht man hierbei in unterschiedlichsten Maßen in seiner Anlagerung. Desto stärker sich die Entzündung manifestiert, desto ausgeprägter werden auch die Entzündungszeichen bis hin zu massiven Schwellungen.
99% der Bevölkerung haben eine leichte bis mittlere lokale Zahnfleischentzündung. Häufig sind diese Entzündungszeichen aber durch individuelle Lebensgewohnheiten verfälscht, weshalb eine ausführliche und ehrliche Anamnese Grundlage für eine lange Gesunderhaltung bildet.
Manifestiert sich die Gingivitis, kann sie sich zu einer Parodontitis (Zahnhalteapparatsentzündung) weiterentwickeln. Hier dominieren dann die klassischen Entzündungszeichen. Häufig liegt eine schmerzhafte Schwellung vor, die die Nutzung des Zahnes unmöglich werden lässt. Des Weiteren baut sich durch die Entzündung der Knochen um den Zahn herum ab, was zu Papillenverlust (schwarze Dreiecke zwischen den Zähnen), Zahnlockerungen, Zahnwanderungen oder unangenehmen Atem einhergeht.
Das gemeine an der Parodontitis ist, dass sie durch ihren häufig sehr unauffälligen Verlauf und anfangs nur minimalster Schmerzhaftigkeit sehr lange unentdeckt bleibt, weshalb Taschentiefenmessungen in regelmäßigen Abständen notwendig sind.